Um ihren Anschlag in Palma Nova auf Mallorca am vergangenen Donnerstag zu verüben, kamen die Attentäter der ETA allem Anschein nach mit rund 2 kg Sprengstoff aus. Nach ihren Untersuchungen am Tatort gehen die Behörden auf Mallorca von diesem Umstand aus. Dass die Bombe erst auf Mallorca zusammengebaut wurde, nachdem man die Bauteile auf die Insel gebracht hatte, wird gemutmaßt. Bislang fehlt aber eine heiße Spur. Die Ermittler gehen allen Hinweisen aus der Bevölkerung nach und überprüfen derzeit unter anderem auch Ferienappartements auf Mallorca.
Rund 1.600 Beamte beteiligen sich an der Fahndung nach den Urhebern des Anschlags auf Mallorca. Um den größten Polizeieinsatz in der Geschichte von Mallorca handelt es sich dabei nach den Angaben der ermittelnden Behörden. Den ganzen Monat August über soll die so genannte Operation „Käfig“ andauern. In den Seehäfen und auf dem Flughafen von Mallorca Son Sant Joan muss man besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen über sich ergehen lassen. Zwei Beamte waren bei der Explosion einer Autobombe vor der Kaserne der Guardia Civil vergangenen Donnerstag Mittag zu Tode gekommen. „Die Bomben waren mit Zeitzünder präpariert worden“, so ein Polizeisprecher auf Mallorca. Dass die Terroristen bereits vor dem Attentat Mallorca wieder verlassen hatten, schließen die Ermittler deshalb nicht aus. Der Delegierte der spanischen Zentralregierung auf Mallorca, Ramón Socías, erklärte: „Dass sich die Täter weiterhin in einer Wohnung versteckt halten, kann aber genauso möglich sein. Bei der Polizei sind zahlreiche Hinweise eingegangen, nachdem sechs Fahndungsfotos einen Tag nach dem Attentat veröffentlicht worden waren. Unmittelbar vor dem Anschlag will ein Mann eine der Terroristinnen in einer nahe gelegenen Postfiliale gesehen haben.“
Zudem wies Socías darauf hin, dass es in den Häfen und am Flughafen auf Mallorca bei der Abfertigung der Passagiere zu Verzögerungen kommen könne. „Es ist empfehlenswert, dass man sich dort zeitig einfindet“, so Socías. Der Flugbetrieb auf Mallorca hatte sich einen Tag nach dem Bombenattentat allerdings weitgehend normalisiert. Nach Angaben der Fluggesellschaften gibt es auch bei Flügen von und nach Deutschland keine Verzögerungen mehr.
Datum: 10.08.2009
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